Grundlagen und Umsetzung des Obsolescence Managements
Obsolescence Management ist eine systematische Herangehensweise, um die Verfügbarkeit von Produkten, Komponenten und Materialien über den gesamten Lebenszyklus eines Systems sicherzustellen.
Es hilft Unternehmen, Produktionsausfälle zu vermeiden, Kosten zu reduzieren und die langfristige Verfügbarkeit von Systemen und Komponenten zu gewährleisten.
Es erfordert die Einbindung verschiedener Unternehmensbereiche, von der Geschäftsführung bis hin zur Entwicklung und dem Einkauf. Wenn möglich, sollte ein dedizierter Obsolescence Management-Verantwortlicher ernannt werden.
Es gibt proaktive Ansätze (z.B. Designoptimierung, Mehrquellenbeschaffung) und reaktive Maßnahmen (z.B. Last-Time-Buy, Redesign).
Pro-aktives Obsolescence-Management bedeutet, vorausschauend zu handeln, bevor Komponenten abgekündigt werden. Es ist nachweislich kostengünstiger als reaktive Maßnahmen und hilft, Produktüberarbeitungen zu vermeiden. Die COGD unterstützt diesen Ansatz und erarbeitet wirtschaftlich akzeptable Empfehlungen für Unternehmen aller Größen.
"Last Time Buy" bezeichnet die letzte Möglichkeit, ein Bauelement zu bestellen, bevor es vom Hersteller eingestellt wird. Unternehmen können dabei den Bedarf bis zum Ende des Produktlebenszyklus berechnen und entsprechend bestellen. Wichtig ist eine geeignete Langzeitlagerung der Komponenten.
Durch regelmäßige Bauteilanalysen, aktive Überwachung von Lieferantenmeldungen und Nutzung spezialisierter Datenbanken bzw. Software-Tools.
Diese Tools überwachen den Lebenszyklus von Bauelementen, berechnen Prognosen und informieren über Last Time Buy und Produktänderungen. Sie unterstützen ein pro-aktives Management, indem sie helfen, Lösungen vor der Abkündigung von Bauelementen zu finden.
Die Tendenz zu kürzeren Bauelemente-Lebenszyklen bei gleichzeitig längeren Produktlebenszeiten verschärft die Obsoleszenz-Problematik. Ein effektives Management hilft, damit verbundene Risiken und Kosten zu minimieren.
Standardisierungsbemühungen finden auf nationaler und internationaler Ebene statt. Beispiele sind das britische Technische Komitee "OS/1 – Obsolescence" und die Arbeit der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC). Die IEC arbeitet derzeit an einer Aktualisierung der IEC 62402, um sie an neue technologische und marktbedingte Herausforderungen anzupassen. Schwerpunkte sind:
- Klarere Definition von Obsoleszenz (Übergang von "verfügbar" zu "nicht verfügbar")
- Integration modularer Ansätze für den Austausch obsoleter Komponenten
- Stärkere Berücksichtigung von Software-Obsoleszenz
Sie haben weitere Fragen? Fragen Sie bitte telefonisch oder per E-Mail in der Geschäftsstelle oder bei einem der Vorstandsmitglieder an.